Geschichte Gratkorns

Der Umzug der Schtltzengesellschaft Plinner durch Gratkorn An fang der 30er Jahre erfolgte unter groBer Beteiligung der Bev6lkerung. Im Hintergrund das Kaufhaus Schlick. (Sammlung Fanninger) verschiedensten Inhalten geprag- ten Gedanken- gutes aus. Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, der eine kurze Un- terbrechung der Vereinsgrtin- dungen mit sich brachte, war trotz materieller Not und wirt- s c h a f t I i c h e r Schwierigkeiten fruchtbar ftir eine groBe Zahl an Neubildun- gen. Man schatzte einer- seits die M6g- 1ichkeiten der Kommunika- tion und aktiven Betatigung, andererseits war der Verein eine Flucht vor dem har- ten und oft kargen Alltagsleben. So wurden die Vereine zu immer bedeutenderen Faktoren in der d6rflichen Gemeinschaft. Be- gtinstigt wurden die Vereins- bildungen in den D6rfern auch durch eine Lockerung der tra- dierten Bindungen: Familie, Ver- wandtschaft und Burschenschaft hatten nicht mehr die Bedeutung frfuherer Zeiten. Obwohl den Vereinen zwischen 1938 und 1945 jede Eigenstan- digkeit genommen worden war und sie zum GroBteil den Propagandazielen des herrschen- den Regimes untergeordnet wa- ren, konnte in der Zeit danach rasch zu neuen und auch vielfaltigeren Formen zurtickge- funden werden. Ftir die Jugend bedeutete die Aufnahme in einen Verein eine Integration in die Welt der Erwachsenen. Diese Entwicklung hielt bis in die 50er Jahre an, mit der Zunahme des jugendlichen SelbstbewuBtseins , das die Hilfe der Erwachsenen nicht mehr ben6tigte, ja sogar andere Strategien schuf, urn in die Erwachsenenwelt einzudrin- gen, verlieren auch die Vereine diese tradierten Funktionen, wenngleich es auch heute noch das Phanomen der Generationen- mitgliedschaft gibt, etwa unter dem Motto: "Jetzt war der GroB- vater und der Vater schon dabei, deshalb muB der Bua auch dort him. Basta." Vereine sind heute wie damals nicht nur Ort der Geselligkeit, sondem dienen auch immer be- stimmten Zwecken, die einer- seits den Angeh6rigen im Ver- band und andererseits der Of- fentlichkeit dienlich sind. Die Vereine Gratkorns[ sehen nun ihre Hauptanliegen in sozialen Leistungen, wirtschaftlichen In- tentionen, der K6rper- erttichtigung und kulturellen Belangen. 1 Die fo!gende Aufsteilung und Be- schreik)ung der Vereine kann leim der nicht den Anspruch auf V®li- standigkeit erheben, weil gewis" se Verantwort!iche trotz mehrma- liger Aufforderung nicht hereit waren, dem Autor Unterlagen tlBer "ihren" Verein zukommen zu !assen® Es wurden daher nur jene Vereine berticksichtigt, deren Nit- arBeiter aktiv bei der Gestaitung dieses Kapitels beteiligt waren. !hnen sei auf diesem Wege auch herzlichst gedankt.

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